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Juni, der Rosenmonat

Mittlerweile ist der Frühling in den Frühsommer übergegangen, letzte Frühlingszwiebelblüher wie der Zierlauch (Allium), die Prärielilie (Camassia) und Steppenkerze (Eremurus) sind im Laufe des Juni verblüht. Dabei ist für alle Zwiebelblüher zu beachten: Nach der Blühte nicht alles gleich abschneiden, auch wenn die braunen Blätter einen stören. Die Pflanzen müssen in Ruhe einziehen können, um Kraft für das kommende Jahr zu tanken. Wer zu voreilig schneidet, beraubt sich der Blühten des kommenden Jahres! Um nicht ständig das unansehnlich gewordene Laub vor sich zu haben, gibt es einen kleinen Trick: Zwiebelpflanzen niemals in den Vordergrund eines Beetes setzen, stets einen Abstand von mind. 40 cm zum Rand einhalten. Die austreibenden Stauden in der ersten Reihe verdecken recht schnell das einziehende Blattwerk der Zwiebelblüher.

Ab Ende Mai beginnt dann eine der schönsten Blütezeiten im Gartenjahr. Die Stauden sind üppig grün und die Rosen zeigen ihre ganze Pracht. Ich freue mich jedes Jahr wieder darauf, wenn meine ersten Rosen, wie Rose de Resht, ihre Blüten öffnen und mir ihr wundervoller Duft entgegen weht. Überhaupt bin ich ein Freund der alten Rosen, denn entgegen ihrem Ruf, sind sie keineswegs schwierig, sondern ganz im Gegenteil robust und pflegeleicht. Dazu bereiten sie uns mit ihrem Duft eine zusätzlich Freude, einziger Wehrmutstropfen: Sie sind oft nur einmal blühend, aber dafür meist überreich. Doch auch hier gibt es Ausnahmen, wie die bereits oben angeführte Rose de Resht oder eine meiner absoluten Favoriten, Louise Odier, die bis zum ersten Frost ihre dichtgefüllten rosa Blüten zeigt mit einem intensiven Rosenduft (fantastisch). Eine Rosensorte, die ich ebenfalls sehr schätze, sind die sogenannten englischen Rosen, die auf den Züchter David Austin zurückgehen, der moderne Rosen mit historischen Rosen kreuzte und dadurch robuste, mehrfach im Jahr blühende und duftende Rosen erhielt. Besonders liebe ich hier die gelbe Graham Thomas (Austins erste englische Rose) sowie die dunkelpurpurne Munstead Wood. Beide sind auch gute Beetrosen. Als Begleiter im Staudenbeet schätze ich hier v.a. den Frauenmantel (Alchemilla mollis) sowie die hohe Katzenminze (Nepeta x faassenii) v.a. die Sorte "Walker´s low". Hier ergeben sich immer wieder wildromantische Bilder.

Wichtig für die Pflege von Rosen und eine üppige Blüte ist zunächst der Standort. Die meisten Rosen benötigen mindestens 5 Stunden Sonne am Tag. Dazu sind sie Starkzehrer, d.h. sie brauchen reichlich Nährstoffe. Zum Frühjahr sollte man ihnen daher eine Schaufel Kompost und einen Rosendünger gönnen. Während der ersten Blüte düngt man nochmal nach, damit die öfterblühenden Sorten Kraft für einen weiteren Flor bekommen. Dazu gehört auch, regelmäßig Verblühtes auszuschneiden (man setzt in der Regel oberhalb des ersten gut ausgebildeten fünfblättrigen Blattaustriebes die Schere an), um eine Schwächung durch Fruchtansatz zu vermeiden. So können öfterblühende Rosen gut und gerne nicht nur den Juni mit ihren Blüten erstrahlen lassen, sondern zum Dauerblüher bis in den Herbst werden.

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